Unter Ländlichkeit wird eine lockere Wohnbebauung, geringe Siedlungsdichte, ein hoher Anteil land- und forstwirtschaftlicher Fläche sowie Randlage zu großen Zentren und geringe Einwohnerzahl im Umfeld verstanden. Die Bandbreite reicht von den sehr dünn besiedelten peripheren Räumen (äußerst ländlich) bis zu den hochverdichteten metropolitanen Zentren (kaum/nicht-ländlich). Die Abgrenzung ländlicher von nicht-ländlichen Räumen erfolgte auf Ebene der Kreisregionen. Um die Vielfalt innerhalb der ländlichen Kreisregionen zu veranschaulichen, zeigt die Karte den Grad der Ländlichkeit auf Kreisebene. Die nicht-ländlichen Kreisregionen sind weiß dargestellt.
Zur Bestimmung der Ländlichkeit werden fünf Indikatoren mittels eines statistischen Verfahrens zu einem Index verknüpft:
- Siedlungsdichte 2013,
- Anteil der land- und forstwirtschaftlichen Fläche an der Gesamtfläche 2013,
- Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser an allen Wohngebäuden 2013,
- regionales Bevölkerungspotenzial 2011/2016 sowie
- Erreichbarkeit großer Zentren 2014/2015/2016.
Die Ländlichkeit ist tendenziell umso ausgeprägter, je geringer die Siedlungsdichte, je höher der Anteil land- und forstwirtschaftlicher Fläche, je höher der Anteil der Ein- und Zweifamilienhäuser, je geringer das Bevölkerungspotenzial und je schlechter die Erreichbarkeit großer Zentren ist.
Das angewandte statistische Verfahren der Hauptkomponentenanalyse ermöglicht es, mehrere Indikatoren zu berücksichtigen. Das Gewicht, mit dem die einzelnen Indikatoren in den Index „Ländlichkeit“ eingehen, wird dabei so bestimmt, dass der Index die Varianz, die in den fünf Ausgangsindikatoren enthalten war, möglichst weitgehend abbildet. Ergebnis der Berechnung ist ein Index, wobei der Wert Null (0) dem Durchschnitt der Ländlichkeit aller Kreisregionen bzw. Gemeindeverbände entspricht. Werte größer als 0 sind dann überdurchschnittlich und Werte kleiner als 0 unterdurchschnittlich ländlich. Der Wert 1 entspricht der Standardabweichung. Der Index zur Ländlichkeit wurde sowohl auf Ebene der Gemeindeverbände als auch auf Ebene der Kreisregionen ermittelt. Letztere entsprechen den Landkreisen und kreisfreien Städte, wobei kreisfreie Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern mit ihrem Umlandkreis zusammengefasst werden. Als Schwellenwert für die Unterscheidung ländlicher von nicht-ländlichen Kreisregionen wurde der Wert -0,2 festgelegt, da hier ein Bruch in den Werten des Indexes zu verzeichnen ist. Die Gemeindeverbände werden nach ihrem Grad an Ländlichkeit klassifiziert. Dargestellt werden die ländlichen Kreisregionen. Dazu wurden fünf Klassen bestimmt, die gleich stark mit Kreisregionen besetzt sind und von „kaum ländlich“ bis „äußerst ländlich“ reichen.
Aufbereitung: Torsten Osigus / Dr. Stefan Neumeier 2016, Methodik: Dr. Patrick Küpper, Thünen-Institut für Ländliche Räume 2016
Abgrenzung ländlicher Räume: Thünen-Institut für Ländliche Räume 2016
Daten:
Erreichbarkeitsmodell: Thünen-Institut für Ländliche Räume
© BBSR Bonn 2013, Grundlage: LOCAL
© Nexiga GmbH 2013, ATKIS Basis DLM © BKG/GeoBasis-DE 2012
Gemeinden © GeoBasis-BKG, Stand 31.12.2015, Generalisierung BBSR
Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2016
Laufende Raumbeobachtung des BBSR (INKAR-Daten) 2016
Räumliche Auflösung: Landkreise und Kreisfreie Städte, BBSR-Kreisregionen
Zeitpunkt: September 2016
Aufbereitung: Torsten Osigus / Dr. Stefan Neumeier 2016. Berechnung: Dr. Patrick Küpper, Thünen-Institut für Ländliche Räume, 2016.
Abgrenzung ländlicher Räume: Thünen-Institut für Ländliche Räume 2016
Erreichbarkeitsmodell: Thünen-Insitut für Ländliche Räume
© Openstreetmap Mitwirkende
© BBSR Bonn 2013, Grundlage: LOCAL
© Nexiga GmbH 2013, ATKIS Basis DLM © BKG/GeoBasis-DE 2012
Adressangaben: wer-zu-wem GmbH
Gemeinden © GeoBasis-BKG, Stand 31.12.2015, Generalisierung BBSR
Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2016
Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2016
Laufende Raumbeobachtung des BBSR (INKAR-Daten) 2016
Zentrale Orte: BBSR 2016
Bezugsebene: Landkreise und Kreisfreie Städte
Stand: September 2016
© Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft