Die Karte zeigt den Median der Erreichbarkeit der nächsten fünf großen (auch im europäischem Ausland gelegenen) Zentren im Verkehrswegenetz.
Lesebeispiel: In dunkelgrün eingefärbten Kreisen ist der Indexwert über 95, das heißt dieser Gemeindeverband ist sehr nah an einem oder mehreren Zentren gelegen.
Der Indikator gibt die Wegezeit zu den nächsten großen Zentren an. Für die Berechnung wird ein Rasteransatz verwendet. Über die Fläche von Deutschland wird ein Vektorraster gelegt, dessen Zellen jeweils eine Fläche von 250 mal 250 Metern umfassen. Vom Mittelpunkt jeder Rasterzelle wird die Entfernung zu den jeweils fünf nächsten Zentren bestimmt.
Für die Lebensqualität der Bürger ist neben anderen Aspekten ein adäquater Zugang ddzu Versorgungsinfrastrukturen, insbesondere des täglichen Bedarfs, notwendig. Eine flächendeckende Erhebung des Zugangs zu allen relevanten Infrastrukturen ist jedoch nicht möglich, da nicht für alle Infrastrukturen die dazu notwendigen Standortdaten verfügbar sind. Um dennoch eine regionalisierte Aussage der zu erwartenden Versorgungssituation treffen zu können bietet sich als Hilfsindikator die Betrachtung der Erreichbarkeit großer Zentren unterschiedlicher Zentralitätsstufen an.
Dabei gilt, je höher die Zentralitätsstufe des nächsten erreichbaren größeren Zentrums desto besser ist i. d. R. die Versorgungsqualität (d. h. desto größer und vielfältiger ist das Infrastrukturangebot). Neben dem nächsten erreichbaren größeren Zentrums zeigt die Karte zusätzlich auch den Aufwand, der zum Erreichen dieses Ortes notwendig ist. Der Karte lassen sich daher auch Informationen darüber entnehmen in welchen Regionen davon auszugehen ist, dass Versorgungsinfrastrukturen für Bürger eher leichter oder eher schwerer zu erreichen sind.
Es ist zu beachten, dass die Soll-Ausstattung größerer Zentren unterschiedlicher Zentralitätsstufen sowie Ausweiskriterien nicht festgelegt sind. Das bedeutet, dass die Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern wie auch dem europäischem Ausland nur eingeschränkt gegeben ist (z. B. werden in Brandenburg keine Klein-/Unterzentren ausgewiesen). Dementsprechend ist die Karte lediglich als indikativ zu verstehen, um grob Regionen zu identifizieren in denen eine eher günstige oder eher ungünstige Versorgung mit Infrastrukturen einer bestimmten Zentralitätsstufe wahrscheinlich ist.
Die Definition eines Schwellenwertes zur Abgrenzung einer „guten“ von einer „schlechten“ Erreichbarkeit ist schwierig, da Erreichbarkeiten von verschiedenen Personen je nach Gewohnheit, Lebenslage, Mobilität, etc. verschieden wahrgenommen werden.
Daten: Thünen-Erreichbarkeitsmodell; Zentrale-Orte: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, United Nations Statistics Division
Räumliche Auflösung: Gemeindeverbände
Zeitpunkt: Stand 2013
Aufbereitung: Torsten Osigus / Dr. Stefan Neumeier 2016, Methodik: Dr. Patrick Küpper, Thünen-Institut für Ländliche Räume 2016
Abgrenzung ländlicher Räume: Thünen-Institut für Ländliche Räume 2016
Erreichbarkeitsmodell: Thünen-Institut für Ländliche Räume
© BBSR Bonn 2013, Grundlage: LOCAL
© Nexiga GmbH 2013, ATKIS Basis DLM © BKG/GeoBasis-DE 2012
Gemeinden © GeoBasis-BKG, Stand 31.12.2015, Generalisierung BBSR
Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2016
Laufende Raumbeobachtung des BBSR (INKAR-Daten) 2016
Landkreise und Kreisfreie Städte, BBSR-Kreisregionen
September 2016
Daten: Thünen-Erreichbarkeitsmodell; Zentrale-Orte: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung
Räumliche Auflösung: Gemeindeverbände
Zeitpunkt: Stand 2013
© Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft